Mittwoch, 29. April 2020

Ich wäre gern der Kater meiner Frau - was der alles darf!

Dieser Satz stammt von einem Lehrer aus meiner Schule - der allerdings Italienisch unterrichtete, ein Fach, das ich nie belegt habe, so dass ich die vorliegende Weisheit nur aus zweiter Hand wiedergeben kann. Ich habe ja bereits öfter darüber geschrieben, dass manche Menschen etwas merkwürdig reagieren, wenn es um ihre Haustiere geht. Für viele sind die geliebten Vierbeiner ein vollwertiges Familienmitglied, was ich ja auch richtig finde. Für manche sind sie jedoch auch bessere Menschen - und da fängt es bisweilen an, ein wenig schräg zu werden. Zu den beliebtesten Haustieren auf dieser Welt gehören selbstverständlich die Katzen, aber ich behaupte an dieser Stelle, dass Katzen inzwischen schon weitaus mehr sind als nur ordinäre Haustiere. Nein, ich behaupte, dass unsere geliebten Samtpfoten in Wirklichkeit schon längst die Weltherrschaft an sich gerissen haben, und die Indizien dafür möchte ich in diesem Artikel ausführen.

1. Katzen sind süß
Keiner, der Augen im Kopf hat, auch wenn er Katzen hasst, kann leugnen, dass die meisten Katzen ganz einfach entzückend aussehen. Und selbst wenn es Exemplare gibt, die für den allgemeinen Geschmack eher als hässlich gelten (wobei "hässlich" nicht gleichbedeutend mit "weniger wert" ist), so finden auch diese zuverlässig ihre Anhänger. Diese Niedlichkeit, gepaart mit dem Umstand, dass die schnurrenden Stubentiger auch absolute Schmusekönige und darüber hinaus wunderbar verspielt sind, verdanken es die Katzen, dass man ihnen viel verzeiht - etwa, dass sie unsere teuren Sofas zerkratzen und in der Regel tun, was sie wollen. In Wirklichkeit ist dies jedoch ihre gezielte Strategie, um uns gefügig zu machen - sie lullen uns mit ihrer Possierlichkeit ein, um ihre finsteren Machenschaften zu verschleiern.

2. Wir halten uns Katzen, obwohl sie keine Aufgaben für uns übernehmen
Klar hat auch die Katze für denjenigen, der sie hält, ihren Nutzen, und sei er auch nur psychologischer Natur. Aber es ist doch so, dass Tiere ursprünglich deswegen domestiziert wurden, weil wir ihre Fähigkeiten als Unterstützung für unser tägliches Leben einsetzen. Klar wurde auch die Katze ursprünglich zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt, aber heutzutage ist eine Mäuseplage kaum noch das vorwiegende Motiv, weshalb man sich eine Katze anschafft - in der Regel werden sie zum Liebhaben gehalten. Natürlich sind sie nicht die einzigen, deren Daseinszweck sich auf diese Weise gewandelt hat, aber dennoch hat dies ausgereicht, sie zum beliebtesten Haustier der Welt zu machen. Und zwar deshalb, weil sie in Wirklichkeit über uns herrschen - sie haben uns dazu gebracht, sie bei uns zu Hause aufzunehmen, gleichzeitig aber ihren Hilfsarbeiter-Status als Mäusefänger zu verlieren. Heute sind wir es, die zu Hilfsarbeitern degradiert werden.

3. Katzen sind überall!
Egal wo man hinschaut, die Katze ist aus dem Internet nicht mehr wegzudenken. Überall findet man süße und/oder lustige Fotos bzw. Videos über Katzen, und es macht Spaß, sie sich anzusehen, einfach, weil Katzen so niedlich sind und ihre Bewegungen so überraschend. Und obwohl ihre Gesichter eine gewisse Ähnlichkeit mit den menschlichen haben, spiegeln sich keine Emotionen in ihnen ab - Katzen schauen in der Regel immer gleich. Das übt auf uns einen gewissen Reiz aus und ermöglicht es der Katze, ihre finsteren Machenschaften zu verschleiern. Ihre herzige und gleichzeitig lustige Art war ausschlaggebend dafür, dass sie im Internet omnipräsent sind - sie überschwemmen das Internet, sie infiltrieren es, bis sie es eines Tages vollständig übernommen haben. Wenn dies nicht ohnehin schon der Fall ist.

4. Katzen haben Personal
Der Satz "Hunde haben Besitzer, Katzen haben Personal" kommt nicht von ungefähr - im Prinzip schaffen wir uns eine Katze an, um ihr ihr Leben lang zu Diensten zu sein, mit anderen Worten: Die Katzen haben für uns keinen Nutzen, wir aber für die Katzen. Denn obgleich sie auch draußen in der weiten Welt überleben würden, ist es doch viel gemütlicher, wenn man gefüttert wird und ein warmes Plätzchen hat. Was bedeutet, dass uns unsere geliebten Fellkugeln schon längst unterjocht haben - wir haben es nur noch nicht bemerkt. Wir bilden uns immer noch ein, dass wir eine Katze haben - und dabei hat die Katze in Wirklichkeit uns! Sie tut nicht, was wir wollen, sondern wir tun, was sie wollen! Und dass viele von ihnen mit der Zeit "lernen", das Sofa nicht mehr zu zerkratzen und im eigens dafür angeschaffte Katzenklo zu pinkeln, ist in Wirklichkeit nicht unsere Erziehung, sondern ihre Gnade! Und gleichzeitig auch eine wohl kalkulierte Strategie, keinen Verdacht zu wecken.

5. Katzen sind unabhängig
Was uns vor allem an Katzen fasziniert, ist ihre Unabhängigkeit. Auch Hauskatzen sind größtenteils in der Lage, für sich selbst zu sorgen, sollten sie auf sich allein gestellt sein, und tun, wie gesagt, im Wesentlichen das, was sie wollen. Sie kuscheln mit uns nicht auf Befehl, sondern dann, wenn sie das Bedürfnis dazu haben, und sind im Wesentlichen Einzelgänger. Vor allem aber sind sie in der Lage, in natürlichen Lebensräumen, die ihnen fremd sind, trotzdem zurechtzukommen und darüber hinaus noch andere Tierarten auszurotten. Sprich: Die Katze bestimmt über Leben und Tod, die Katze entscheidet, welche Tierarten auf dieser Welt eine Daseinsberechtigung haben! Und die Frage ist, wie lange es dauert, bis sie mit uns Menschen genauso verfährt.

6. Katzen legen sich gern auf Computer-Tastaturen
Vor Jahren lebte ich einmal in einer Wohngemeinschaft, und einer meiner Mitbewohner war ein grau-weißer Kater. Es gab Zeiten, in denen er sich an mich kuschelte, wenn ich mich schlafen legte, aber häufig setzte er sich auch gerade dorthin, wo ich ihn nicht haben wollte. So saß er mit Vorliebe auf dem gerade aufgestellten Wäscheständer, wenn ich gerade meine Wäsche aufhängen wollte. Und er liebte es, sich auf die Tastatur meines Laptops zu setzen, wenn ich ihn gerade benutzte! Damals glaubte ich, dass er die Tastatur einfach bequem fand, weil sie warm war, oder dass er auf diese Weise meine Aufmerksamkeit wecken wollte. Heute jedoch weiß ich es besser: Er hat in Wahrheit mit seinen Artgenossen in den sozialen Netzwerken kommuniziert! Im realen Leben sind Katzen Einzelgänger, ja, aber in Wirklichkeit haben sie sich organisiert, um die Menschheit zu unterjochen und ein Katzen-Imperium zu errichten! Lauft um euer Leben!

7. Rechte Social-Media-Profile haben häufig Katzenbilder
Ich habe ja schon einmal darüber geschrieben, dass viele Rechtsgestrickte sich als ganz besondere Tierliebhaber verstehen und dass viele Facebook-Profile, deren Kommentare und Posts auf eine ziemlich rechte Gesinnung schließen lassen, Tiere als Profilfotos haben - bevorzugt den eigenen Hund oder die eigene Katze. Jetzt weiß ich auch, warum - diese vielen Katzenfoto-Profile sind gar keine Menschen, die eine Katze zu Hause haben: Es sind die Katzen selbst!

8. Katzen haben keine Mimik
Wie ich schon zuvor geschrieben habe, haben Katzen ja keine Mimik so wie Menschen oder auch Hunde - sie schauen eigentlich immer gleich. Und manchmal habe ich das Gefühl, von ihnen beobachtet zu werden! Mein Freund wohnte vor vielen Jahren mal in einer Gegend, in der es ungewöhnlich viele Katzen gab. Wo man auch hinging, überall stieß man auf eine Katze! Und manchmal, wenn ich abends in der Dämmerung zum Bus ging und die Siedlung menschenleer war, saßen überall Katzen, und alle haben mich angesehen, als wollten sie sagen: "Was willst du Mensch um diese Zeit hier?" Ich bin mir sicher: In dieser Gegend lag eine der Zentralen, von denen aus die Katzen die Welt regieren! Es gibt einen Deep State - das sind die Katzen!

Ich gehe zwar davon aus, dass ich das niemandem erklären muss, trotzdem weise ich zur Sicherheit noch einmal darauf hin, dass all das natürlich Satire war. Und im übrigen gehören Katzen auch zu meinen Lieblingstieren. Auch wenn ich zu so einem winzigen Elefanten als Haustier auch nicht nein sagen würde.

vousvoyez

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