Sonntag, 22. Mai 2022

Der handelsübliche Mund-Nasen-Schutz ist weniger gefährlich, wenn man vorher die Plastikverpackung entfernt

Photo by Todd Cravens on Unsplash
Die Panikmache vor den Masken hat ja immer wieder mal Hochkonjunktur - entsprechend ist Maskenlosigkeit im öffentlichen Raum für viele Schreihälse mittlerweile auch Symbol der Rebellion. Gleichzeitig werden unter Nachrichtenbeiträgen Kommentare gepostet, in denen die Maskenpflicht mit dem Burka-Zwang für Frauen in Afghanistan gleich gesetzt wird. Was lächerlich ist, allein wenn man bedenkt, dass hierzulande niemand wegen einer fehlenden Maske eingesperrt, gefoltert oder gar getötet wird - und dass die Maskenpflicht für alle gilt, die das sechste Lebensjahr vollendet haben. Ich persönlich erinnere mich noch an alle möglichen Panikgeschichten bezüglich der Masken - von Kindern, die angeblich daran erstickt seien bis hin zu Textilfusseln, die angeblich gefährliche Morgellons sein sollen.

Nun, von diesen Geschichten haben wir ja bereits genug gehört. Und da mein Leben momentan nicht ganz einfach ist und die Medien seit geraumer Zeit vor schlechten Nachrichten überquellen, habe ich beschlossen, wieder einmal was Lustigeres zu machen - denn das ist ja in den letzten Beiträgen eindeutig zu kurz gekommen. Und da ich in meinen Artikeln über gruselige Orte bereits Dracula und Konsorten erwähnt habe, habe ich mir gedacht, ich widme mich zur Abwechslung mal den Vampiren. Immerhin habe ich als Teenager mal eine ausufernde Geschichte über Dracula geschrieben - auch wenn diese leider inzwischen verlorengegangen ist. Aber gut, ein literarisches Meisterwerk war sie eh nicht. Da gibt es viel bessere Beispiele - und nein, Stephenie Meyers glitzernde Vampire zähle ich nicht dazu!

Gehen wir also der Frage nach, was ist eigentlich ein Vampir? Nun, in grauer Vorzeit wimmelte es ja bekanntlich von allen möglichen böswilligen Nachtwesen, Wiedergängern, Nachzehrern und anderen gefährlichen Toten, zu denen eben auch die Vampire gehören. Hierbei handelt es sich bekanntlich um tote Menschen, die sich laut Volksglauben bzw. Mythologie nachts aus ihren Gräbern erheben, sich von menschlichem Blut ernähren und mit verschiedenen übernatürlichen Kräften ausgestattet sind. Nach ihnen sind auch die Desmodontinae benannt, eine Unterart der Blattnasen-Fledermäuse, die in den wärmeren Gefilden des amerikanischen Kontinents beheimatet ist und sich ausschließlich vom Blut anderer Tiere ernährt. Das Wort "Vampir" stammt aus dem slawischen Sprachraum - was einleuchtend ist, da sich Ethnologen darüber einig sind, dass der populäre Vampirglaube ursprünglich im südslawischen Raum entstand, wobei jedoch nach wie vor darüber diskutiert wird, ob seine Wurzeln in Serbien und Bulgarien oder doch eher in Anatolien liegen. Dabei spielte im Volksglauben weniger das Blutsaugen eine Rolle als das nächtliche Verlassen des Grabes - ursprünglich wurde man auch nicht durch den Biss eines Vampirs zu einem solchen Wesen, sondern durch das fehlende Sterbesakrament.

Der erste bekannte angebliche Vampir soll Jure Grando gewesen sein, ein Bauer aus dem kroatischen Dorf Kringa. Er soll 1652 verstorben und zwei Jahrzehnte später immer wieder seinem Grab entstiegen sein, um das Dorf zu terrorisieren - angeblich klopfte er an die Türen von Häusern, von denen ein Bewohner daraufhin in den nächsten Tagen gestorben sein soll. Um seinem Treiben Einhalt zu gebieten, wurde der Leichnam schließlich exhumiert, geköpft und anschließend gepfählt. Erstmals schriftlich erwähnt wurde Grando in der volkstümlichen Schrift Die Ehre dess Herzogthums Crain von Johann Weichard von Valvasor. Tatsächlich war der Aberglaube im 18. Jahrhundert in manchen Regionen so stark, dass ständig Gräber geöffnet, Leichname exhumiert und anschließend geköpft, gepfählt und verbrannt wurden. Die Leute trieben es mitunter augenscheinlich so arg, dass Kaiserin Maria Theresia im Jahre 1755 ihren Leibarzt nach Mähren schickte, um die dortige Lage zu überprüfen, und anschließend aufgrund seines Berichtes traditionelle Abwehrmaßnahmen gegen angebliche Vampire bei Strafe verbot. Aber es gab natürlich auch Maßnahmen, um Tote daran zu hindern, zu Wiedergängern zu werden - etwa, indem man sie im Grab fesselte, ihnen Steine oder Silbermünzen in den Mund legte oder ihnen etwas zum Zählen mit ins Grab gab, damit sie zu beschäftigt waren, um aufzustehen und die Leute zu nerven. Wahrscheinlich spielt da auch die Angst, lebendig begraben zu werden, mit hinein - so gab es die Möglichkeit, per Testament Maßnahmen zu diktieren, die Menschen daran hindern sollten, nach dem Tod wiederzukehren, etwa den mit speziellen Dolchen ausgeführten Herzstich, der hierzulande üblich war.

Der Aberglaube rührte wohl auch daher, dass man sich in der Zeit vor der Aufklärung noch wenig damit befasste, was mit einem Leichnam während der Verwesung geschieht, so dass man sich manche natürlichen Vorgänge nur dadurch erklären konnte, dass die Person nachts aus ihrem Grab stieg. Andererseits hat der Vampirglaube wohl auch dazu beigetragen, dass man anfing, sich ein wenig intensiver mit der Frage zu beschäftigen, was mit dem menschlichen Körper nach dem Tod passiert - zu nennen ist hier etwa Michael Ranfts Traktat von dem Kauen und Schmatzen der Toten in den Gräbern aus dem Jahre 1734. Auch wenn es Mythen gibt, die bis heute nicht totzukriegen sind - etwa, dass Haare und Fingernägel nach dem Tod weiterwachsen. Auch ich habe das lange geglaubt - mittlerweile weiß ich aber, dass diese durch die Austrocknung der Haut und den Zerfall des Fleisches einfach nur länger wirken.

Der letzte bekannte Fall, in dem ein angeblicher Vampir exhumiert wurde, ereignete sich übrigens im Jahr 2005 im rumänischen Dorf Marotino de Sus. Damals grub man den Körper eines Verstorbenen aus, der verdächtigt wurde, nachts als Strigoi, ein Vampirwesen aus dem rumänischen Raum, sein Unwesen zu treiben. Seine Verwandten schnitten ihm das Herz heraus, verbrannten es, lösten die Asche im Wasser auf und tranken das dann. Keine sehr appetitliche Vorstellung, aber man nimmt halt, was man kriegen kann - auf jeden Fall landeten die Beteiligten zwei Jahre später in Bukarest vor Gericht wegen Leichenschändung und Störung der Totenruhe, waren aber fest davon überzeugt, das Richtige getan zu haben.

Die moderne Variante des Vampirmythos wurde vor allem durch literarische Werke geprägt, wobei Vorläufer des Vampirismus sich schon vor Bram Stoker durch alle literarischen Gattungen zogen. So verwendete Stoker den Satz "die Toten reiten schnell" in seinem Dracula-Roman - dieser stammt ursprünglich aus der Ballade Lenore von Gottfried August Bürger. Darin kommen zwar keine Vampire vor, aber eine junge Frau, die mit Gott hadert, nachdem ihr Verlobter nicht aus dem Siebenjährigen Krieg heimgekehrt ist, und schließlich von dessen Geist auf einen gruseligen Ritt durch die Nacht entführt und zu sich ins Totenreich gebracht wird. Eine weitere Ballade, die sich mit dem Wiederkehrer-Mythos befasst, ist Die Braut von Korinth von Johann Wolfgang von Goethe - ein junger Mann aus Athen erlebt eine heiße Liebesnacht mit der ihm versprochenen Braut aus Korinth, die allerdings gestorben ist, nachdem die zum Christentum übergetretenen Eltern sie zu ewiger Keuschheit genötigt haben. Das Motiv der Ballade wiederum stammt aus Phlegon von Tralleis'  Buch der Wunder aus dem 2. Jahrhundert nach Christus, welches sich mit übernatürlichen Phänomenen befasst.

Die erste tatsächliche Vampirerzählung der Weltliteratur, die auch den Typus des vornehmen, adeligen Vampirs einführt, ist die Kurzgeschichte Der Vampyr des englischen Schriftstellers John Polidori, der gleichzeitig Leibarzt des Dichters Lord Byron war. Zu erwähnen ist hier auch die Erzählung Vampirismus aus E. T. A. Hoffmanns Die Serapionsbrüder (1819 - 1821), einer Sammlung von Novellen, Erzählungen und Aufsätzen, in welcher der Vampir als weibliche Adelige auftritt - und der damit endet, dass die Protagonistin Leichen verspeist. Generell waren Vampire in allen Kunstformen sehr beliebt - es war die Zeit der Schauerliteratur, welche unter dem Namen Gothic Fiction in England entstanden war und zur Epoche der Schwarzen Romantik zählt. Ein weiteres prägendes Werk mit Vampirmotiv ist die von mir an anderer Stelle bereits erwähnte Novelle Carmilla von Sheridan le Fanu aus dem Jahre 1872 sowie Bram Stokers Briefroman Dracula von 1897, über das ich ebenfalls schon ausführlich berichtet habe.

Die frühen literarischen Werke über Vampire etablierten allmählich auch die heutige Vorstellung von Vampiren im Allgemeinen: Lebende Tote, die tagsüber in ihren Särgen schlafen und nachts umherwandeln, um sich vom Blut Lebender zu ernähren. Sie haben bleiche Gesichter und lange spitze Zähne, die sie nutzen, um ihre Opfer meist in die Halsschlagader zu beißen - in den meisten Sagen werden die Gebissenen anschließend selbst zu Vampiren. Zudem verfügen Vampire über unterschiedliche übernatürliche Fähigkeiten - so sind sie unsterblich, besitzen übermenschliche Kräfte und zeichnen sich als Verführungskünstler aus, häufig wird ihnen auch ein ausgeprägter Sexualtrieb zugeschrieben. Bei Kontakt mit Sonnenstrahlen verbrennen sie allerdings oder zerfallen zu Staub - generell reagieren sie empfindlich auf jede Art von direktem Licht, eine Vorstellung, die sich vor allem seit Murnaus Nosferatu durchgesetzt hat. In manchen Sagen können sie sich in Fledermäuse, seltener auch in Wölfe verwandeln und senkrecht Wände hinaufgehen, außerdem haben sie kein Spiegelbild und können mit Knoblauch, Kruzifixen und Weihwasser in Schach gehalten werden - auch wenn Knoblauch im Volksglauben eher gegen Hexen hilft und erst seit Stoker gegen Vampire eingesetzt wird. Und auch Kruzifixe sind nicht immer zuverlässig - zumindest, wenn wir Roman Polánskis Tanz der Vampire Glauben schenken wollen, in dem die vollbusige Magd sich mit einem Kruzifix vor dem Angriff des zum Vampir gewordenen Yoyneh Shagal schützen will, der allerdings jüdischen Glaubens ist und dies lachend mit "You got the wrong vampire" quittiert. Da der Film jedoch aus den Sechzigern stammt und man in Deutschland empfindlich auf Bezüge zum Judentum reagierte, wurde dieser Satz mit "Das funktioniert nur bei alten Vampiren" übersetzt. Drastischere Schutzmaßnahmen sind aber natürlich das schon erwähnte Köpfen und Pfählen des Leichnams - namentlich das Schlagen eines Holzpflocks durchs Herz. Laut Mel Brooks' Parodie Dracula: Dead and Loving It (dt. Dracula - Tot, aber glücklich) sollte man aber vorher besser Zeitungen auslegen, weil das eine Riesensauerei werden könnte. Und wer mag schon schmutzige Grüfte?

Auffällig ist auch die erotische Komponente, die in vielen Vampirromanen und -filmen eine Rolle spielt - und die in der Twilight-Reihe in haarsträubenden Puritanismus umschwingt. Die Erotik in den frühen Vampirgeschichten rührt wohl daher, dass Sex zur damaligen Zeit noch rigoros tabuisiert wurde. Natürlich fällt es nicht schwer, bei diesen Geschichten sexuelle Assoziationen zu wecken, immerhin ist das Beißen in den Hals ja eine sehr intime Geste - ähnlich den Knutschflecken bei Teenagern. Gleichzeitig führen die erotisch aufgeladenen Szenen in Stokers Roman - man denke nur an die beiden leicht bekleideten Damen, die nachts in Draculas Schloss an Jonathan Harker herumsaugen, und an die unterschwellige Liebesgeschichte zwischen Dracula und Harkers Verlobter Mina - dazu, dass Dracula im viktorianischen Zeitalter als "Schundroman" galt, der heimlich unter dem Ladentisch verkauft wurde. Ganz allgemein fällt auf, dass in Kunstwerken, die sich mit Vampirismus befassen, leicht bekleidete Damen sehr beliebt sind - mich hat das Babydoll-Hemdchen aus den Fünfzigern beispielsweise immer an alte Vampirfilme erinnert. So gesehen ist der Vampir vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert sicher auch als Projektionsfläche für die damals geltenden Tabus zu sehen. Heutzutage wiederum scheint das Vampir-Genre häufig eine unpassende Referenz an dysfunktionale Beziehungen zu sein - zumindest fällt das bei Twilight extrem auf oder auch bei Shades of Grey, das ja als Twilight-Fan-Fiction entstand. Und natürlich ist auch der Bezug zu dem Adrenochrome-Mythos augenfällig, auch wenn dieser ganz andere Wurzeln hat.

Wie wir alle wissen, ist der Vampir auch schon seit der Stummfilmzeit ein beliebtes Motiv - wobei die ersten keine blutsaugenden Untoten waren, sondern Referenzen an die femme fatale, welche inspiriert waren von Rudyard Kiplings Gedicht The Vampire aus dem Jahre 1897 - nicht umsonst ist heute der Begriff "Vamp" für besonders verführerische, manipulative Frauen üblich. Die meisten Vampirfilme basieren aber natürlich auf Stokers Dracula, wie etwa mein persönlicher Lieblings-Horrorfilm, Friedrich Wilhelm Murnaus Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens von 1922, der völlig zu Recht bis heute als Klassiker gilt. Einer der meistgesuchten verschollenen Filme wiederum ist Tod Brownings London After Midnight (dt. Um Mitternacht) aus dem Jahr 1927, der das Vampir-Genre mit dem Kriminalfilm verbindet. Vier Jahre später veröffentlichte Browning übrigens die erste autorisierte Adaption des Dracula-Romans - Stokers Witwe hatte zuvor die Vernichtung von Murnaus Film gefordert, was zum Glück nicht durchgesetzt wurde. Die Titelrolle in Brownings Film spielte übrigens Bela Lugosi, der dadurch weltweite Bekanntheit erlangte. Filme, die lose auf dem Carmilla-Roman basieren, sind übrigens Roger Vadims ... et mourir de plaisir (dt. ...und vor Lust zu sterben) aus dem Jahr 1960 über einen lesbischen Vampir, ebenso wie Camillo Mastrocinques La cripta e l'incubo (dt. Ein Toter hing am Glockenseil) von 1964 mit Christopher Lee in einer der Hauptrollen. Und natürlich darf die bereits erwähnte Vampirfilm-Persiflage Tanz der Vampire aus dem Jahr 1967 in dieser Auflistung nicht fehlen, ebenso wenig wie der afroamerikanische Blaxploitation-Film Blacula aus dem Jahr 1972, in dem erstmals ein Schwarzer Vampir auftaucht, auch wenn er heute als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten gilt. Außerdem möchte ich noch auf Andy Warhol's Dracula von 1974 hinweisen, bei dem Paul Morrissey Regie führte und den ich eigentlich nur gesehen habe, weil er laut FSK-Angabe nicht jugendfrei ist. Tatsächlich lockt er mit literweise Blut und vielen nackten Frauen, ist aber nicht halb so schockierend, wie ich ursprünglich dachte - auch wenn das Motiv des Klassenkampfes im Subtext keineswegs uninteressant ist und Hauptdarsteller Udo Kier durchaus eine beeindruckende Leistung hinlegt. Wer also auf seltsame und absurd brutale Filme steht, ist mit diesem kuriosen Stück Filmkunst sicherlich gut bedient.

Natürlich darf auch Werner Herzogs Vampirfilm in dieser Reihe nicht fehlen - Nosferatu - Phantom der Nacht von 1979 ist eine offensichtliche Hommage an Murnaus Meisterwerk, auch wenn die Namen der Figuren aus Stokers Roman stammen, und obgleich der Film in Farbe und mit Ton ist, orientiert er sich doch sehr stark am Original. Ich persönlich halte Klaus Kinski als Schauspieler für stark überschätzt, spielt er doch größtenteils immer gleich - diese Rolle ist aber zweifellos eine seiner besseren. Aus dem gleichen Jahr stammt auch die Miniserie Salem's Lot (dt. Brennen muss Salem) von Tobe Hopper, die auf Stephen Kings gleichnamigem Roman basiert und im deutschsprachigen Raum als Spielfilm erschien. Max Schreck, der Hauptdarsteller von Murnaus Nosferatu, war übrigens Bayer - hatte der Schweizer Regisseur Carl Schenkel etwa daran gedacht, als er 1979 die Erotikkomödie Graf Dracula (beisst jetzt) in Oberbayern drehte? Erwähnenswert finde ich in diesem Zusammenhang auch Francis Ford Coppolas Version von Bram Stokers Dracula aus dem Jahr 1992, die als die bisher werktreuste Adaption gilt - mit Keanu Reeves als Jonathan Harker, Gary Oldman als Dracula, Winona Ryder als Harkers Verlobte Mina und Anthony Hopkins als Professor van Helsing wartet er auch durchaus mit einer hochkarätigen Besetzung auf. Erwähnenswert ist sicher auch Buffy, the Vampire Slayer aus dem Jahr 1992, der Joss Whedon zu seiner berühmten gleichnamigen Fernsehserie (dt. Buffy - Im Bann der Dämonen) inspirierte, die sieben Jahre lang lief. Im Jahre 1994 kam außerdem das Horrordrama Interview With The Vampire: The Vampire Chronicles (dt. Interview mit einem Vampir) in die Kinos, die Lebensgeschichte des Vampirs Louis de Pointe du Lac, gespielt von Brad Pitt. Und natürlich darf die zuvor schon erwähnte Mel-Brooks-Parodie aus dem Jahr 1995 in dieser Liste nicht fehlen, ebenso wenig wie der Splatterfilm From Dusk Till Dawn von 1996, dessen Drehbuch Quentin Tarantino verfasst hatte und der durch viel schwarzen Humor besticht. Auch der Marvel-Actionfilm Blade aus dem Jahr 1998 darf hier nicht unerwähnt bleiben, auch wenn ich zugeben muss, dass das so gar nicht mein Genre ist und ich daher keine Ahnung habe. Im Jahr 2000 gab es außerdem unter der Regie von Uli Edel eine Filmadaption der Kinderbuchreihe Der kleine Vampir von Angela Sommer-Bodenburg - Letztere hat mich als Kind in das Vampir-Genre eingeführt. Einer meiner Lieblingsfilme ist übrigens auch Shadow of the Vampire aus demselben Jahr mit John Malkovic und Willem Dafoe, ein fiktives Making-Of von Murnaus Nosferatu, der aber im englischen Original noch ein Stück lustiger ist denn auf Deutsch. Natürlich gehört die Twilight-Reihe auch dazu, für mich hat sie das Franchise aber ein bisschen kaputtgemacht - im Prinzip hat die Mormonin Stephenie Meyer lediglich einen Vampir erfunde, der dem Idealbild fundamentalistischer christlicher Strömungen entspricht. Ich muss zugeben, dass meine Liste mehr als unvollständig ist, sie entspricht ausschließlich meinem subjektivem Geschmack - vollständige Auflistungen von Vampirfilmen findet ihr im Internet genug.

Wie ihr also seht, blickt der Vampir auf eine lange Geschichte zurück. Heutzutage wird der Vampirismus allerdings auch als Subkultur gelebt - inspiriert durch Filme und Serien wie etwa das schon erwähnte Buffy. Es handelt sich um eine sehr heterogene Szene, die von Vampir-Fans über Rollenspieler bis hin zu Leuten, die kleine Mengen Blut von freiwilligen "Spendern" konsumieren bis hin zu solchen, die tatsächlich davon überzeugt sind, Vampire zu sein. Das klingt alles zweifelsohne ein wenig schräg, aber ich denke, solange niemand einem anderen dabei Schaden zufügt, ist das die Sache derer, die diesen Lebensstil pflegen. Und damit möchte ich mich für heute von euch verabschieden und hoffe, dass wir uns ganz bald wieder lesen. Bon voyage!

vousvoyez