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Spiegel-Journalist und Autor Dirk Kurbjuweit fasste die Sinnhaftigkeit des Slogans "Wir sind das Volk" bereits im Jahre 2015 ziemlich treffend zusammen: Im Unterschied zur Revolution gegen einen autoritären Staat wie eben der DDR kann in einer Demokratie, in der unterschiedliche Meinungen und Interessen nebeneinander existieren dürfen, keine Gruppe für sich in Anspruch nehmen, "das Volk" zu sein, weil "das Volk" hier keine Einheit mehr darstellt. Wäre ja auch blöd: Ich bin zum Beispiel nicht der Meinung, dass wir ohne Maßnahmen durch die Pandemie kommen und dass alle Ausländer böse sind - gehöre ich jetzt nicht zum "Volk"? Entsprechend finde ich die vorliegende Weisheit, welche durch das deutsche Satiremagazin Titanic geprägt wurde und die vor allem auf Demonstrationen gegen Rechtsradikalismus Verwendung findet, äußerst treffend. Auch eine Bildgruppe des aus Berlin stammenden Künstlers Michael Auth, die 2015 in Cottbus ausgestellt worden war, trägt den Titel Wirr ist das Volk. Ich persönlich ziehe es allerdings vor, dergestalt vereinnahmende Demonstrationen und Aktionen eher mit Verballhornungen à la "Wir bin dem Folk" zu beantworten - in Anlehnung an die mangelnden Deutschkenntnisse jener, die von Migranten ein perfektes Deutsch in Rekordzeit verlangen. Gleichzeitig mache ich damit auch deutlich, dass ich nicht einsehe, warum man sich von irgendwelchen ausländerfeindlichen und/oder verschwörungsgläubigen Gruppierungen vereinnahmen lassen soll. Aber da ich in diesem Blog ohnehin schon viel mehr politisiere als ursprünglich beabsichtigt und überdies jetzt auch wieder einige eher ernsthafte Themen behandelt habe, möchte ich mich heute wieder einmal den allseits beliebten Wandersagen oder urbanen Legenden widmen.
Mein letzter Artikel zu diesem Thema war für den einen oder anderen Arachnophobiker mit Sicherheit kein Vergnügen - ich habe von jener Dame erzählt, die angeblich eine exotische Spinne im Topf ihrer Yuccapalme fand, und von Bananenspinnen in Supermärkten. Überhaupt sind Spinnen häufiger mal Gegenstand moderner Märchen - bereits seit meiner Kindheit kenne ich den Mythos, den ich bis heute auch gegenüber Erwachsenen immer mal wieder entkräften muss, nämlich, dass jeder Mensch im Schlaf jährlich etwa acht Spinnen verschluckt. Diese Geschichte ist völlig aus der Luft gegriffen - denn Spinnen sind sehr feinfühlige Lebewesen und haben kein Interesse daran, sich in der Nähe von riesigen, schnorchelnden Fleischklopsen aufzuhalten. Zudem gibt es dafür keine Beweise, nicht einmal Augenzeugenberichte - es ist äußerst unwahrscheinlich, dass kein Mensch jemals bemerkt hat, dass ihm so ein Krabbelviech in den Mund kriecht. Noch unheimlicher sind die Geschichten von Menschen, die meist nach einer Reise in ein exotisches Land angeblich einen seltsamen Pickel oder eine Schwellung irgendwo am Körper bemerken. Manchmal soll der Pickel von alleine aufgeplatzt sein, bisweilen musste die Person auch zum Arzt, der ihn öffnete oder die Stelle sonst wie behandelte. In den meisten Versionen kamen lauter kleine Spinnen aus dem Pickel, in einem Fall soll der Arzt zwei Spinneneier aus einer offenen Wunde abgesaugt haben, auf die der Patient allergisch reagiert hatte. Wen es jetzt schon am ganzen Körper zu jucken beginnt, den kann ich jedoch beruhigen: Spinnen bevorzugen für ihre Gelege eher ruhige, trockene Plätze, häufig befestigen sie sie in dicht gesponnenen Seidenkokons an Pflanzen, zudem fehlt es ihnen an der nötigen Ausstattung, um ihre Eier in Lebewesen ablegen zu können: So etwas können nur Milben oder Schmeißfliegen. Kleiner Fun-Fact am Rande: Ein gewisser "Dr. C", dessen "Prophezeiung", wir geimpften Schlafschafe seien im September alle tot, behauptet, dass sich in dem Impfstoff gegen Covid-19 die Eier außerirdischer Spinnen befinden. Verzeiht mir also, sollte ich in nächster Zeit ein bisschen zu viel Blödsinn schreiben - ich bin halt einfach schon tot und überdies auch noch voll mit außerirdischen Spinneneiern.
Ich habe in einem älteren Artikel ja bereits die Geschichte mit den AIDS-verseuchten Spritzen erzählt, mittels derer angeblich Leute in Diskotheken oder Kinos mit HIV infiziert worden waren. AIDS war ja, wie schon öfter erwähnt, eine der großen Gefahren meiner Jugend, vor denen wir in all den Jahren, die ich das Gymnasium besuchte, jährlich gewarnt wurden. Eine weitere Gefahr, die uns als Teenager ständig drohte, war die Verführung zum Genuss gefährlicher Drogen. Wobei auch hier häufig über die Maßen dramatisiert wurde - beispielsweise wurde man dazu angehalten, in Bars und Discos sein Getränk im Auge zu behalten, falls irgendjemand Drogen da reintun sollte. Nun, das ist noch kein Rat, den man vollständig ins Reich der Legenden abschieben kann - in der 68er-Generation fanden manche es tatsächlich lustig, Getränke anderer Personen ohne deren Wissen mit LSD zu versetzen, und bereits als ich jung war, wurden Mädchen mit K.-o.-Tropfen gefügig gemacht und vergewaltigt. Allerdings sind nicht alle Drogen so geschmacks- und geruchlos, dass man sie unbemerkt verabreichen könnte. Eine weitere Geschichte, die eine Zeitlang gern herumerzählt wurde, behauptete, dass die in meiner Kindheit so beliebten Rubbeltattoos, die man manchmal aus den Kaugummiautomaten ziehen konnte oder die bei den Lutschern dabei waren, die wir im Italienurlaub immer kauften, manchmal von Dealern mit LSD getränkt worden seien, und wenn man sich die auf die Haut rubbelte, sei man bereits im zarten Alter von acht Jahren drogenabhängig. Manche Geschichten erzählten auch, dass die Dealer diese Bildchen angeblich in Kindergärten oder Volksschulen verteilten, um sich ihre zukünftigen Kunden zu sichern. Nun, normalerweise würde zwei Sekunden Nachdenken schon reichen, um die fehlende Logik dieser Geschichte zu erkennen, denn erstens ist LSD zwar durchaus eine gefährliche Substanz, die Psychosen und Flashbacks auslösen kann, macht aber nicht körperlich abhängig und schon gar nicht nach nur einmaligem Konsum; zweitens entfaltet es seine Wirkung nicht durch Aufnahme über die Haut, sondern muss eingenommen werden; drittens ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass ein Vierjähriger nach dem vermeintlichen Konsum über Rubbelbildchen von ganz allein zum Dealer geht und souverän nach Drogen fragt. Trotzdem ist diese Behauptung nicht totzukriegen - noch heute findet man sie beispielsweise in dem einen oder anderen Kettenbrief. Und nicht nur das - es gibt heutzutage sogar noch Erwachsene, die das glauben. Einerseits zeigt dies, was für merkwürdige Vorstellungen manche Leute davon haben, wie man drogenabhängig wird; andererseits beruhigen sich manche mit solchen Legenden wahrscheinlich selbst: Wenn mein Kind drogenabhängig wird, dann nicht aus freien Stücken, sondern aufgrund irgendeiner bösen Macht von außen. Ähnlich funktioniert wohl auch die Erzählung von der Blue-Whale-Challenge - möglicherweise kommt man mit dem Suizid oder Suizidversuch seines Kindes besser zurecht, wenn man sich einreden kann, dass es durch eine Gehirnwäsche von außen dazu getrieben wurde, als wenn man sich eingestehen muss, dass möglicherweise Probleme innerhalb der Familie dazu geführt haben. Solche Geschichten sollen aber selbstverständlich vor allem eines bewirken: nämlich, dass Jugendliche ihre Finger von den Drogen lassen. Was ja an sich auch richtig ist - aber bei bestimmten Angstgeschichten hatte ich bisweilen den Eindruck, man wolle uns für dumm verkaufen. Ich erinnere mich beispielsweise, dass eine Lehrerin erzählte, dass wir zu Klebstoffschnüfflern werden können, wenn wir Uhu mit den Zähnen von den Fingern ziehen - komisch nur, dass ich bis heute nie das Bedürfnis hatte, zu schnüffeln.
Wandersagen können bisweilen nicht nur warnen, sondern auch der Instrumentalisierung dienen - beispielsweise werden sie in Bezug auf Flüchtlinge seit 2015 immer wieder erzählt, um Stimmung zu machen. In Deutschland wollen beispielsweise Leute oft erlebt haben, dass Geflüchtete mit vollen Einkaufswägen zur Kassa gegangen und vom Kassier durchgewunken worden sein sollen, nachdem sie gesagt hätten, dass Merkel das alles zahlen würde. Hier in Österreich werden solche Empörungsgeschichten häufig in Verbindung mit Smartphones erzählt - dass angeblich Flüchtlinge mit Zetteln von der Caritas beispielsweise zu Libro oder Hartlauer gegangen seien, sich ein Handy einer teuren Marke ausgesucht hätten und dieses auf Vorlage dieses Zettels geschenkt bekommen hätten. Dieses Märchen wurde schon so oft erzählt, dass die Caritas schon rechtlich dagegen vorgegangen ist. Aktuell wird gerne behauptet, dass die Flüchtlinge jene teuren Anlegerwohnungen geschenkt bekämen, die in meiner Heimatstadt in den letzten Jahren so exzessiv gebaut wurden. Allein, dass man der ÖVP unterstellt, sie würden Wohnungen, in die sie investiert haben, einfach so herschenken, zeigt schon, wie dumm diese Argumentation ist. Manche behaupten auch, dass Flüchtlingsclans Leute so sehr in Angst und Schrecken versetzen, dass sie sich nehmen dürfen, was sie wollen, ohne bezahlen zu müssen. Nun, klar gibt es organisiertes Verbrechen, auch aus dem Ausland importiertes, und natürlich ist die Erpressung von Schutzgeld nichts Neues, aber dass so ein Schutzgelderpresser ganz gemütlich mit dem Einkaufswagen an der Kassa vorbeispaziert, ist doch relativ unwahrscheinlich. Aber natürlich haben Warnsagen auch häufig etwas mit Xenophobie zu tun - erinnern wir uns nur an die Insekten in den Dreadlocks, die Warnung vor Drogendealern oder die Geschichten, die im Urlaub passiert sein sollen. Eine Geschichte, die sehr in die Richtung geht, ist ja auch die von Ehepaaren, die mit ihrem Hund ins Chinarestaurant gehen, woraufhin der Hund verschwindet und ihnen wenig später als Mahlzeit serviert wird.
Ich habe ja auch häufiger schon Geschichten erzählt, in denen Kinder von Fremden entführt, vergiftet oder ihnen sonst irgendwie geschadet wird - solche Fälle gibt es natürlich, in den meisten Fällen passieren solche Sachen aber innerhalb der Familie, wie im Fall der vergifteten Halloween-Süßigkeiten. Auch hier ist es aber wohl leichter zu akzeptieren, dass das eigene Kind von Fremden gefährdet wird als von jemandem, der einem nahe steht. Es war ja schon in meiner Kindheit üblich, Kinder davor zu warnen, Süßigkeiten von Fremden anzunehmen - da man ihnen damals aber nicht erzählen wollte, dass es Erwachsene gibt, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen, erfand man wahrscheinlich Geschichten von vergifteten oder mit Drogen versetzten Süßigkeiten. Eltern wiederum werden gerne mit gruseligen Babysitter-Geschichten in Angst und Schrecken versetzt - etwa die von der Babysitterin, welche die Eltern des Kindes, auf das sie aufpassen sollte, anrief, um zu fragen, wie man den Backofen benutzt. Den Eltern kam das komisch vor - sie fuhren schleunigst nach Hause und erkannten, dass es ihr eigenes Kind war, das die Babysitterin im Drogenrausch in den Ofen geschoben hatte. Was solche Angstgeschichten vermitteln sollen, ist klar: Vertraut eure Kinder keinen Fremden an - schon gar nicht, um wegzugehen und euch zu amüsieren.
Eine Sage, die nach dem 11. September 2001 häufig erzählt wurde, war die von dem Terroristen, der aus Dankbarkeit vor einem geplanten Terroranschlag warnte. Meist geht es darum, dass eine unbeteiligte Person in einem Einkaufszentrum oder auf der Straße ein Portemonnaie findet. Es stellt sich heraus, dass der Besitzer der Geldtasche ein fremdländischer Mann ist, meist aus dem arabischen Raum; dieser ist so dankbar, dass er die Person davor warnt, zu einem bestimmten Zeitpunkt an einen bestimmten Ort zu gehen. Als dann der Zeitpunkt eintritt, findet an diesem Ort ein Terroranschlag oder sonst irgendein Verbrechen statt, oder es wird bekannt, dass dieses geplant war. Manchmal wird man auch gewarnt, in nächster Zeit etwas Bestimmtes zu essen oder zu trinken, das sich im Nachhinein als vergiftet herausstellt. Eine Geschichte erzählt von einem Mädchen in den USA, das von ihrem verschollen geglaubten afghanischen Freund einen Brief erhält, in dem er sie vor geplanten Anschlägen auf Kaufhäuser an Halloween gewarnt wird. Ähnliche Geschichten kursierten allerdings schon nach dem Anschlag auf Pearl Harbor durch die japanische Marineluftwaffe im Jahre 1941. Im Bezug auf den Angriff auf Pearl Harbor gibt es ja auch die bekannte Geschichte der Graffitis, die am 7. Dezember 1939 - zwei Jahre vor dem Anschlag - in der Owensville-Highschool in Indiana, USA aufgetaucht sein sollen: Mit weißer Kreide hatte jemand an mehrere Wände die Worte Remember Pearl Harbor geschrieben - die natürlich jeder für seltsam befand, immerhin konnte zu diesem Zeitpunkt ja noch niemand wissen, dass die Pazifikflotte in Pearl Harbor in zwei Jahren angegriffen würde. Bis heute kursieren um diese Legende immer wieder allerlei Verschwörungsmythen - etwa, dass die amerikanische Regierung darüber Bescheid wusste, dass der Anschlag geplant war, und dass ein Insider davor warnen wollte, oder dass die Graffitis von einem Zeitreisenden stammten, der die Menschen warnen wollte. Andererseits stellt sich hier natürlich die Frage, warum man, wenn man vor etwas warnen will, nicht einfach sagt, was Sache ist, sondern kryptische Botschaften an die Wände irgendeiner Highschool schreibt. Ganz abgesehen davon gibt es auch keine Beweise, dass die Geschichte stimmt, etwa ein Foto.Sie war aber zumindest sensationell genug, dass sie als "wahre Geschichte" in die Sendung X-Factor - Das Unfassbare Eingang fand. Was die Geschichte mit den dankbaren Terroristen angeht, so gab es nach dem 11. September häufiger mal die eine oder andere Meldung über geplante Terroranschläge - was angesichts dessen, wie sehr dieses Ereignis verunsicherte, nicht weiter verwunderlich ist. Auch nach dem Tsunami 2004 in Indonesien und Thailand kursierten etliche Geistergeschichten, ausgelöst durch das kollektive Trauma, das nach der Katastrophe in der Bevölkerung herrschte - und sicher auch dem Umstand zu verdanken, dass der Geisterglaube in diesen Regionen sehr ausgeprägt ist.
Wie schon erwähnt, sind Wandersagen in der ganzen Welt bekannt. Mein Freund erzählte mir beispielsweise, dass es in Angola einen Baum geben soll, aus dem, wenn man die Rinde anschneidet, menschliches Blut fließen soll. Zu der Legende selbst habe ich nirgends etwas gefunden, ich habe aber entdeckt, dass es gewisse Baumarten gibt, deren Harz tatsächlich wie menschliches Blut aussieht. In Jamaika gibt es beispielsweise den Brauch, am Karfreitag einen Purgiernussbaum zu fällen, weil dessen blutrotes Harz für die Jamaikaner das Blut Christi symbolisiert. In den 1980er Jahren erzählte man sich in Osteuropa von einem Paar im Goth-Outfit, das Kinder auf dem Weg in den Religionsunterricht - der zur Zeit des Kommunismus nur privat stattfand - aufhielt und sie fragte, ob ihr Religionsheft kariert, liniert oder unliniert sei; war es kariert, ritzte man ihnen Karos ins Gesicht; war es liniert, wurden Linien eingeritzt; war es unliniert, wurde ihnen die Haut vom Gesicht gezogen. Der Hintergrund war, dass die westliche Jugendkultur zur damaligen Zeit langsam auch von Teenagern aus dem Osten adaptiert wurde und dass man auf diese Weise Angst vor der Punk- und Metalkultur verbreiten wollte. In Japan wiederum gibt es den Mythos der Kuchisake Onna, die zu den Yōkai, Dämonen aus dem japanischen Volksglauben, gezählt wird und deren Geschichte schon uralt ist. Sie wird beschrieben als wunderschöne Frau mit langem, schwarzem Haar, die ihr Gesicht verborgen hat, in älteren Legenden hinter einer Theatermaske oder einem Schleier, in neueren auch hinter einer der heute allgegenwärtigen OP-Masken. Meist trägt sie einen roten Regenmantel, manchmal hält sie auch ein großes Messer oder eine riesige Schere in der Hand. Sie soll nachts auf Leute zugehen und sie fragen: "Bin ich schön?" Antwortet man mit ja, nimmt sie die Maske ab - dahinter kommt ein fürchterlich entstelltes Gesicht zum Vorschein, das an den Mundwinkeln weit aufgeschlitzt ist. Dann fragt sie: "Bin ich immer noch schön?" Antwortet man mit ja, entstellt sie einem das Gesicht auf dieselbe Art und Weise; antwortet man mit nein, wird man getötet. Versucht man zu fliehen, wird man von ihr verfolgt und letztendlich umgebracht, denn sie kann so unnatürlich schnell rennen, dass es kein Entkommen gibt. In manchen Versionen kann man sie allerdings besänftigen, etwa, indem man ihr ausweichend antwortet oder Süßigkeiten vor ihre Füße wirft. Die Geschichte kursierte vor allem in den 1970er und 1980er Jahren größtenteils an japanischen Hochschulen und Universitäten. Man erzählt sich, dass es sich bei Kuchisake Onna um die wunderschöne Frau eines Samurais aus dem 8. Jahrhundert handelte, der ihr in einem Anfall von Eifersucht das Gesicht aufschlitzte, damit sie niemand mehr schön fand. In Südkorea gibt es diese Geschichte mit einer Frau, die durch eine verpfuschte Schönheitsoperation entstellt wurde. Eine weitere beliebte Legende in Japan ist die von Hanako, einem Geist, der auf Mädchentoiletten in Grundschulen spuken soll - meist ist es ein Mädchen mit Pagenschnitt und rotem Rock. Man kann sie auf verschiedene Weisen herbeirufen; manchmal taucht auch nur eine blutige Hand aus der Kloschüssel auf. In der Präfektur Yamagata ist es eine dreiköpfige Echse, die Mädchen verspeist, sobald sie sich aufs Klo setzen; in Kanagawa gibt es außerdem zusätzlich noch Yōsuke, der auf Jungentoiletten sein Unwesen treibt. Es ist also nicht ratsam, in japanischen Grundschulen aufs Klo zu gehen.
Jetzt habe ich euch also wieder ein paar spannende Geschichten der verschwommenen ganz wirklich wahren Art erzählt. Ich hoffe also, dass ihr weiterhin wohlauf seid und gut auf euch achtet. Ich bin auf jeden Fall bald wieder am Schreiben und hoffe, dass ihr dann alle nach wie vor zugegen seid. Bon voyage!
vousvoyez
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