Sonntag, 25. Dezember 2022

Wenn ich die Biotonne mit oe24 auskleide, ist der Müll beleidigt

Photo by Krisztian Matyas on Unsplash

Damals, als ich diesen Gedanken hatte, hatte es kurz zuvor in Wien einen Amoklauf gegeben - und die Berichterstattung der Fellner-Medien war unangemessen as fuck. Ich war nur froh, dass weder Freunden noch Familienmitgliedern, die dort leben, etwas passiert ist. Und ich sorge mich wirklich um die Zukunft - aber gerade deshalb muss ich mich und uns auch mal ein bisschen Spaß gönnen. Und da das Jahr ja fast zu Ende ist, schadet es nicht, auch einmal was Lustiges zu machen Und dafür habe ich genau das Richtige gefunden: das museum of failure.

Wir sind ja praktisch alle in der kunterbunten Konsumwelt aufgewachsen; jeder kennt Produkte, die es schon seit Ewigkeiten gibt und die immer gleich aussehen, ohne dass man wirklich darüber nachdenkt. Und dann gibt es wieder die, die ihr Aussehen im Laufe der Jahre verändern - und man ist ganz entzückt, wenn man mal wieder das Design aus der eigenen Kindheit oder gar der Ursprungszeit zu Gesicht bekommt. Dann gibt es solche, die irgendwann vom Markt genommen werden und die man vermisst - oder auch nicht. Denn auch der innovativste Hersteller kann einmal danebengreifen - und bringt etwas auf den Markt, das niemand haben will. Aber gerade aus diesem Grund ist die Geschichte der Flops eine eigene Serie wert. Denn wie wir sehen, ist schon die Liste der Flops bei Coca Cola und Pepsi ganz schön lang.

Der Softdrink-Gigant Coca Cola ist aus unserem Leben mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Als Kinder hielten wir Cola alle für das beste Getränk der Welt - obwohl oder gerade weil unsere Eltern es gar nicht gerne sahen, wenn wir dieses ungesunde, künstlich aromatisierte, zucker- und koffeinhaltige Kohlensäureerzeugnis zu uns nahmen. Wenn es etwa nach mir gegangen wäre - ich hätte den ganzen Tag nur Cola trinken können. Wahrscheinlich war ich aber auch nur deswegen so wild drauf, weil meine Eltern stets darauf achteten, dass ich nicht zu viel davon bekam. Heute trinke ich es nur noch selten - mit den zuckerfreien Varianten kann ich mich nach wie vor nicht anfreunden - selbst Coke Zero hat, wie ich finde, keineswegs diesen "echten Geschmack", der in den ersten Werbespots immer angepriesen worden war. Bevor ich mir das antue, trinke ich lieber gar kein Cola - zumal es viele Getränke gibt, die mir inzwischen besser schmecken und es darüber hinaus eh ungesund ist. Ganz abgesehen davon, dass Coca Cola, wie viele große Firmen, ohnehin viel zu viel Dreck am Stecken hat - aber das ist eine andere Geschichte. Ich verlinke euch unten ein paar Videos dazu.

Coca Cola wurde erstmals 1886 in Atlanta hergestellt und ursprünglich als Arzneimittel gegen Kopfschmerzen gläserweise verkauft. 1892 wurde die Coca Cola Company gegründet; das Unternehmen expandierte schnell und hatte sich bereits in den 1920er Jahren im Alltag der Amerikaner etabliert - gegen Ende des Jahrzehnts setzte es seinen Siegeszug in Europa fort und eroberte schließlich die Welt. Tatsächlich ist Coca-Cola bis heute in praktisch allen Gegenden der Welt das meistverkaufte Cola, auch wenn es natürlich inzwischen unzählige Varianten anderer Firmen gibt. Ernsthafte Konkurrenz gibt es jedoch nur mit einem Unternehmen, nämlich PepsiCo, Inc. Auch Pepsi-Cola, das 1893 in New Bern, North Carolina entwickelt wurde, wurde ursprünglich als Medizinprodukt verkauft - gegen Verdauungsstörungen. Anfangs noch wenig erfolgreich, etablierte es sich jedoch in den 1930er Jahren als Billigvariante von Coca-Cola. Ende der 1950er Jahre begann man, Pepsi mit bekannten Gesichtern als Werbeträger zu vermarkten - der erste Star, der für Pepsi warb, war die Hollywood-Schauspielerin Joan Crawford - und es als Getränk für die Jugend zu vermarkten: Die Werbekampagne "Pepsi Generation" war eine der erfolgreichsten aller Zeiten und wurde Jahrzehnte später noch von Ikonen wie Michael Jackson oder Britney Spears angepriesen.

Der sogenannte "Cola-Krieg", wie der offene Konkurrenzkampf zwischen Coca Cola und Pepsi gemeinhin genannt wird, begann in den 1970er Jahren, als werbewirksame Blindverkostungen den besseren Geschmack von Pepsi gegenüber Coke bestätigten. Natürlich wissen wir um die fehlende Seriosität von Umfragen und dergleichen, die zugunsten der Firma ausfallen, die diese in Auftrag gibt, aber das spielte in diesem Zusammenhang keine Rolle - es kam gut an und machte Coca Cola ernsthaft seine Vormachtstellung auf dem Softdrink-Markt streitig. Der Höhepunkt des "Cola-Krieges" aber manifestierte sich Mitte der 1980er Jahre, als Coca Cola den folgenschweren Fehler beging, seine Rezeptur zu ändern, die seit 99 Jahren gleich geblieben war.

Pepsi sprach nach wie vor gezielt die Jugend an, was sich auch in seinem Logo widerspiegelte, das sich, im Gegensatz zu dem immer gleichen Coca-Cola-Schriftzug, stets der jeweiligen Zeit anpasste. Um sein Image ebenfalls zu verjüngen, beschloss Coca Cola, seinem Getränk einen neuen, mehr an Pepsi angelehnten Geschmack zu verpassen - und so pries der damals noch sehr beliebte Bill Cosby ab dem 23. April 1985 in allen amerikanischen Fernsehsendern New Coke an, während die Produktion von Coca-Cola mit der alten Rezeptur eingestellt wurde. Und die Leute hassten es - mehr als 400.000 Beschwerdebriefe langten beim Firmensitz in Atlanta ein; Menschen gingen auf die Straße und schütteten das neue Cola demonstrativ in den Gully. Manche begannen sogar, Cola mit dem alten Geschmack zu hamstern, öffentliche New-Coke-Werbung wurde von Buhrufen begleitet - kurzum, es war ein Riesenskandal, den PepsiCo übrigens aufgriff, indem es sich in mehreren Werbespots darüber lustig machte. Die Vereinigung der Old Cola Drinkers of America verteilten Buttons und Poster gegen das neue Getränk und starteten eine Petition, in der sie den neuen Geschmack zurückforderten - notfalls auch mit rechtlichen Schritten. Coca Cola machte dem Drama ein Ende, indem es im Juli 1985 den alten Geschmack wieder einführte. Die neue Rezeptur wurde fortan unter dem Namen Coke II verkauft, während das alte Cola unter Coca Cola Classic lief. 2002 wurde Coke II dann vom Markt genommen, 2009 beim Original der Zusatz Classic wieder weggelassen. Alles, was heute noch an den Skandal von damals erinnert, ist der Hinweis The Original Taste auf Dosen und Flaschen. Im Jahr 2019 jedoch feierte Coke II ein vorübergehendes Comeback anlässlich der Netflix-Serie Stranger Things, die die Geschichte in einer Folge aufgriff - damals produzierte Coca Cola aus Jux 500.000 Dosen mit der Coke-II-Rezeptur. Was davon geblieben ist, ist die endgültige Etablierung des Kultstatus von Coca Cola - böse Zungen behaupten sogar, die Firma habe den Skandal selbst herbeigeführt.

Doch die Geschichte um Coke II war nicht der einzige Flop der Coca Cola Company, und selbstverständlich hat auch PepsiCo nicht nur Erfolge zu verzeichnen. So wurde 2006 ein Getränk namens Coca Cola BlāK eingeführt - ein Erfrischungsgetränk mit Kaffeegeschmack. Es war in den USA und Kanada, außerdem in einigen europäischen Ländern wie Frankreich, Tschechien, Polen, der Slowakei und Litauen erhältlich. In den USA und Kanada wurde es in Glas-, in Europa in Aluminiumflaschen verkauft - Zielgruppe sollten vor allem junge Erwachsene sein (immerhin war der Gilmore-Girls-Komplex damals schon weit verbreitet). Es hielt sich jedoch nur zwei Jahre auf dem Markt, denn die Kunden mochten es nicht. Während es in Frankreich und Kanada mit Rohrzucker gesüßt wurde, wurde in den USA nach kurzer Zeit eine Mischung aus Maissirup, Aspartam und Acesulfam-Kalium verwendet, weshalb der Geschmack hier noch schlechter bewertet wurde. Trotz des Misserfolgs jedoch gab Coca-Cola seine Versuche, ins Kaffeegeschäft einzusteigen, nicht auf - 2010 brachte der lateinamerikanische Coca-Cola-Abfüller Coca Cola FEMSA in Mexiko Kaffeeautomaten unter dem Namen "Blak" auf den Markt, und seit 2019 plant Coca Cola die Einführung weiterer Kaffeeprodukte ins Sortiment.

Aber auch Pepsi scheiterte bei dem Versuch, einen Muntermacher zu kreieren - allerdings schon 1989. Damals, vor dem Siegeszug von Starbucks und Coffee to go, war das Trinken von Kaffee oder Tee längst nicht so trendy wie heute - in manchen Teilen der Welt gehörte es einfach dazu, ohne deswegen gleich Trend zu sein, in anderen eben nicht. Und so gab es einige junge Erwachsene, die morgens statt den üblichen Heißgetränken lieber Cola tranken. An diese Zielgruppe richtete sich Pepsi mit der Entwicklung von Pepsi A.M., das schmeckte wie normales Pepsi, aber doppelt soviel Koffein enthielt. Ein Jahr später wurde es jedoch wieder eingestellt - der Markt für Frühstückslimonade war wohl doch nicht so groß. Vielleicht war aber auch das Marketing nicht gut genug. Manchmal klappt es eben nicht.

In Japan gab es Ende letzten Jahrzehnts einen merkwürdigen Trend - plötzlich kamen allerlei Getränke in Clear-Variante auf den Markt, das heißt, kalorienfrei und durchsichtig wie Wasser. Es gab Clear Drinks mit Kaffee-, Bier-, Tee-, oder Colageschmack, die vor allem auf dem Arbeitsplatz gern konsumiert wurden - wahrscheinlich, weil man gesundheitsbewusster wirkt, wenn man ein farbloses Getränk neben sich stehen hat, sich aber nicht jeder mit Wasser oder Mineralwasser ohne Geschmack anfreunden kann. Allerdings ist farbloses Cola keine Erfindung der Japaner.

Bei Clear Cola handelt es sich eigentlich um ganz normales Cola, jedoch ohne Zuckercouleur, jener Lebensmittelfarbe, welcher dem Getränk seine charakteristische braune Farbe verleiht. Die erste Clear-Cola-Variante wurde Ende der 1940er Jahre von Coca Cola hergestellt, und zwar für den sowjetischen Marschall Georgi Schukow. Dieser leitete damals die sowjetische Militäradministration im besetzten Deutschland und kam durch Dwight D. Eisenhower, zu dieser Zeit Oberkommandeur der Alliierten Streitkräfte, mit Coca Cola in Kontakt. Da US-Produkte in der Sowjetunion damals als Symbole des amerikanischen Imperialismus galten, wollte Schukow sich jedoch nicht von Stalin mit einem Cola in der Hand erwischen lassen, und bat den Konzern daher, speziell für ihn eine farblose Variante zu entwickeln, um das Getränk ein wenig mehr wie Wodka aussehen zu lassen. So wurden an den Marschall tatsächlich mindestens fünfzig Kisten farbloses Cola geschickt - mit weißem Flaschendeckel und einem roten Stern als Logo.

In den späten 1980ern bis in die frühen 2000er hinein waren durchsichtige Produkte sehr beliebt - dieser Trend wurde "Clear Craze" genannt. Er begann mit Limonaden und Kosmetika, deren Farblosigkeit Reinheit, also Zusatzstofffreiheit, suggerieren sollte, und setzte sich fort bei elektronischen Geräten, die in durchsichtigem Gehäuse erhältlich waren, so dass man das Innenleben sehen konnte. Wobei es Letztere bereits in den späten 1930er Jahren gab, nachdem das Plexiglas erfunden war - allerdings eher als Schauobjekte. Mitte der 1980er Jahre jedoch entwickelten mehrere Hersteller transparente Telefone, häufig mit blinkenden Neonlichtern, die das Klingeln des Telefons begleiteten. Kurz darauf wurden auch die Armbanduhren durchsichtig, so dass man auf der Rückseite das Uhrwerk sehen konnte - beliebt waren vor allem die der Marke Swatch: Ich hatte damals selbst so eine. Tatsächlich war damals nahezu alles in der durchsichtigen Variante erhältlich - farblos oder farbig, klar oder matt. Es gab durchsichtige Taschenrechner und Gameboys, Discmen und Kameras, Nintendos und PlayStations, Tamagotchis und Fernseher. Ich erinnere mich noch, dass auch die Kompaktkassetten plötzlich fast alle durchsichtig und farblos waren - und 1998 erregte der Apple iMac G3 mit seinem durchsichtigen Gehäuse, erhältlich in Blau, Grün, Rot, Orange und Violett, für Aufsehen. Ende der Nullerjahre jedoch verschwand dieser Trend, wie er gekommen war, und die meisten elektronischen Geräte waren nunmehr in eleganten Schwarz-, Weiß- und Grautönen erhältlich - was auch in der heutigen Zeit immer noch Standard ist, auch wenn Laptops und Smartphones gerne zusätzlich mit Stickers und bunten Hüllen aufgemotzt werden. Aber im Großen und Ganzen ist das goldene Gehäuse meines Smartphones schon fast eine Farbexplosion in der Masse der schwarzen, grauen und weißen Geräte, die sonst in meiner Wohnung zu finden sind. Da die Y2K-Nostalgie allerdings schon wieder im Kommen ist, ist auch ein Clear-Craze-Revival nicht ausgeschlossen.

Der Clear Craze machte selbstverständlich auch vor den Cola-Marken nicht halt - und so kam 1992 Crystal Pepsi auf den Markt. Ähnlich wie das weiße Cola handelte es sich hierbei um weitgehend normal schmeckendes Pepsi, trendkonform farblos und durchsichtig, aber koffeinfrei, welches vor allem gesundheitsbewusste Kunden ansprechen sollte - selbst wenn es nicht weniger Kalorien enthielt als die schwarzbraune Variante. Anfangs sprach das Produkt noch die Neugierde der Leute an, aber allmählich nutzte sich das ab, und sehr schnell schon blieb Crystal Pepsi in den Regalen stehen. Der Grund war, dass die Leute im Allgemeinen eher unsicher reagierten auf ein Getränk, das wie Mineralwasser aussieht, aber wie Cola schmeckt. Dies liegt daran, dass die visuellen und sensorischen Informationen nicht zueinander passen und daher für Irritation sorgen. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum Experimente mit Lebensmittelfarbe in der Regel nicht so gut ankommen. 1993 brachte Coca Cola dann ein Konkurrenzprodukt heraus - eine durchsichtige Variante des Diät-Softdrinks Tab, welche das Kalorienbewusstsein des Clear Craze betonen sollte. 1994 wurden beide Produkte wieder vom Markt genommen - obwohl es von Crystal Pepsi immer mal wieder kurzzeitige Neuauflagen gab. Der große Renner wurde Clear Cola aber nie - zumindest in unseren Breiten.

Doch der Clear Craze war nicht der einzige Hype, auf den die Cola-Konzerne vergeblich aufsprangen. Erinnert ihr euch beispielsweise noch an den Stevia-Hype zu Beginn der 2010er Jahre? Damals war der Süßstoff aus dem Extrakt der ursprünglich aus Paraguay stammenden Stevia-Pflanze der Hoffnungsträger schlechthin für Leute, die gerne süß aßen bzw. tranken, aber mit Gewichtsproblemen zu kämpfen hatten oder es zumindest glaubten. Und nun sollte es einen Süßstoff geben, mit dem man ohne schlechtes Gewissen schlemmen konnte, ohne zuzunehmen und ohne auf die üblichen künstlichen Süßungsmittel zurückzugreifen und der dazu noch gesund war? Das klang zu schön, um wahr zu sein. Und, na ja, das war es auch. Denn der Geschmack war enttäuschend - ich habe mir damals Stevia-Pastillen gekauft, um damit meinen Kaffee zu süßen, und - was soll ich sagen - es schmeckte scheiße, und ich war bei weitem nicht die Einzige, die von diesem unangenehmen Beigeschmack gar nicht begeistert war. Trotzdem wurde Stevia in vielen Produkten gerne genutzt, um sich ein "gesünderes" Image zu verpassen - und dazu gehörte auch Coca-Cola. Denn damals hatte das Zeitalter des Greenwashings schon volle Fahrt aufgenommen - das goldene McDonald's-M erstrahlte jetzt vor grünem Hintergrund, und auch in den Supermarktregalen sprangen einem massenhaft grüne Verpackungen ins Auge, die einen anschrien: "Ich bin GRÜÜÜÜÜHÜÜÜN! Das heißt, ich bin TOTAL GESUUUUUHUUUND und UMWELTFREEEEEUNDLICH! Kauf mich, sonst bist du BÖSE und wirst FETT!" Und so brachte auch Coca Cola 2013 in Argentinien und Chile ein Produkt mit grünem Etikett auf den Markt - nämlich Coca Cola Life. Und das war, ihr könnt es euch schon denken, mit Stevia gesüßt - und ab 2014 auch in der EU zu haben.

Denn auch Coca Cola spekulierte darauf, sich mit dem neuen Süßungsmittel ein gesünderes Image zu verpassen und entwickelte ein Cola, das nur zur Hälfte mit Zucker und zur anderen Hälfte mit Stevia gesüßt war. Und natürlich wurde es in grünen Dosen und in PET-Flaschen mit grünem Etikett verkauft - denn wir wissen: Alles, was grün ist, ist voll total gesund und umweltfreundlich und so. Und alles, was pflanzlich ist, sowieso - weil da ist ja keine pöhse Kemie drin und so. Nun - jedenfalls bei Coca-Cola hat das nicht gereicht. Ich hab die Stevia-Variante nie angerührt, denn ich hatte ziemlich schnell genug - ich hab später noch ein paar andere Produkte wie Joghurt probiert, aber die waren kaum besser als der selbst gesüßte Kaffee. Und anscheinend waren die meisten Leute der gleichen Meinung - Coca Cola Life verkaufte sich schlecht und verschwand 2017 aus den Läden. Es braucht eben mehr als nur ein grünes Etikett, um zu überzeugen.

Aber nicht nur bei den Getränken selbst griff die Coca Cola Company bisweilen in ... den Misthaufen, haha! Lange vor SodaStream & Co. brachte Coca Cola nämlich zusammen mit der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte & Co. den BreakMate heraus - einen Sodabrunnen, etwa so groß wie eine Mikrowelle, der es auch außerhalb von Restaurants ermöglichen sollte, an Softdrinks zu kommen. Das Gerät enthielt drei Kunststoffbehälter mit Sirup (Cola, Cola Light und Sprite) sowie einen CO₂-Tank, außerdem einen Anschluss für die Wasserleitung, ersatzweise auch ein Reservoir zur Aufbewahrung von Wasser. Im Wesentlichen war er eine frühe Version jener Selbstbedienungs-Sodabrunnen, die heute in vielen Schnellrestaurants zu finden sind. Die Idee hinter dem BreakMate war, Büroangestellten neben Kaffee den ganzen Tag über auch Softdrinks anbieten zu können - bereits zur damaligen Zeit war der Pro-Kopf-Verbrauch von gesüßten Getränken in den USA höher als der von Leitungswasser. Neben der Kaffeemaschine sollte er so zu einem landesweit festen Bestandteil kleinerer Büros werden. Das ist jedoch nicht passiert - die Geräte waren sehr wartungsintensiv, das Mischverhältnis von Soda und Sirup war oft uneinheitlich, und es kam nicht selten vor, dass sich die Aromen vermischten. Und so waren die Kosten für den BreakMate am Ende höher als die Einnahmen; 2007 stellte Coca Cola die Lieferung von Ersatzteilen ein, 2010 wurden auch die Siruptanks vom Markt genommen.

Wie ihr also seht, sind auch die Größten vor Fehltritten nicht gefeit. Und ich möchte mich bei jenen Lesern, die mir ins Ohr schreien wollen, dass ich zu oft den falschen Artikel verwendet habe, entschuldigen: Jedes Mal, wenn ich versuchte, "die Cola" zu schreiben, begann mein Vater in meinem Gedächtnis zu schimpfen: "Wir sind hier in Österreich und hier sagt man 'DAS Cola'!" In manchen Dingen werden wir uns wohl nie einig. Ich wünsche euch noch ein fröhliches Rest-Weihnachten, und vielleicht lesen wir uns in diesem Jahr noch mal wieder, auch wenn ich nichts versprechen kann. Bon voyage!

vousvoyez

Weiterführende Links:

                            https://cocacolaweb.fr/coca-cola/la-gamme/coca-cola-blak/
                    https://www.highsnobiety.com/p/coca-cola-clear-lime/

Simplicissimus:

Die absurde Geschichte von Coke II: https://www.youtube.com/watch?v=yq2jBH6Y4Y
Wie Coca Cola eine ganze Stadt ruiniert: https://www.youtube.com/watch?v=tFFKqeNk4mM
So ungesund ist Coke Zero wirklich: https://www.youtube.com/watch?v=UyE8qeenK1U
Wie Coca Cola die Meere vergiftet: https://www.youtube.com/watch?v=f-dMdh3QNE8
Die dunkle Wahrheit über Fanta: https://www.youtube.com/watch?v=vXJ9hU99GfQ
Wie Coca Cola heimlich teurer wird: https://www.youtube.com/watch?v=1hSFAZCnH0k
Wie Pepsi tödliche Proteste verursacht hat: https://www.youtube.com/watch?v=ZwOwv3-cKmY


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