Freitag, 27. April 2018

Ganz dumme Vögel seilen sich ab, wenn das Nest brennt

(c) vousvoyez
Dumme Vögel gibt es überall. Und dumme Leute auch. Genauso wie es überall intelligente Vögel und intelligente Leute gibt. Ich bin über die Intelligenz mancher Vögel immer wieder erstaunt. Mein Freund hat erzählt, dass sein Arbeitskollege einmal Steine nach ein paar Krähen geworfen hat. Daraufhin hat ihm eine der Krähen in der Mittagspause die brennende Zigarette direkt aus der Hand geklaut - und das war auch noch seine letzte. Erstaunlich daran ist schon mal - wie kann ein Vogel wissen, dass es einem Menschen so wichtig ist, so ein Kraut anzuzünden und in die Lunge zu ziehen? Anderes Beispiel - vor vielen Jahren wohnte ich einmal unter dem Dach. Den ganzen Tag hörte ich das nervtötende Gurren der Tauben - einmal flog eine sogar ins Klo, und ich hab sie mit dem Besen rausgejagt. Meine Mitbewohnerin, die das Balkonzimmer hatte, hat sich dann so einen Plastik-Raben angeschafft - der war nur nach wenigen Tagen voller Taubenscheiße. So dumm sind die also doch nicht.

Manche Menschen kommen mir im Vergleich zu Tieren sogar noch doofer vor. Ach ja, übrigens soll im August wieder mal die Welt untergehen. Wer sich darauf vorbereiten will, sollte meinen Artikel Ein Steinbock fliegt nicht herum lesen. Man sollte doch für alle Eventualitäten gewappnet sein, oder etwa nicht? Immerhin bereiten wir uns schon seit dem Mittelalter auf die Apokalypse vor. Mir fällt da eine Panorama-Doku aus den Siebzigern ein, die ich mal gesehen habe - da bereitet sich ein Familienvater auf den bevorstehenden Atomkrieg vor. Mit der damals gängigen Methode, sich erst mal mit Wasser abzuspritzen, ehe man in den Atombunker darf - damit der Atom ja nicht mitgeschleppt wird. Clever, gell? Übrigens wurde der Atom in dem James-Bond-Film Die Welt ist nie genug leuchtend blau dargestellt. Wenn alles nur so einfach wäre!

Und wenn man sich dagegen die Tiere ansieht: Junge Schimpansen trösten einen von ihnen, der von einer erwachsenen Schimpansin am Finger verletzt wurde. Eine Krähe organisiert sich ihr Futter mittels eines abgebrochenen Astes. Als ich einmal weinend im Park saß, setzte sich ein Hund neben mich und ließ mich nicht allein, bis ich mich beruhigt hatte. Als ich zum ersten Mal ritt und Angst hatte, blieb das Pferd immer wieder stehen, sobald die Angst zu groß wurde. Elefanten gehen noch nach Jahren zu dem Ort, wo einer der Ihren gestorben ist, und trauern um ihn. Ich wette, René Descartes hat das alles nie gesehen, als er die Behauptung aufstellte, dass Tiere Maschinen seien.

Ich weiß, man soll Tiere nicht vermenschlichen - und was bedeutet das? Der Mensch ist sicher nicht die Krone der Schöpfung. Das zeigt sich schon bei der Geburt - die Schmerzen sind keine Strafe Gottes, weil vor Jahrtausenden eine Nackerte einen Apfel gegessen hat, sie sind einfach die logische Konsequenz dessen, dass wir angefangen haben, aufrecht zu gehen. Und dann haben wir uns über den Rest der Welt erhoben und behauptet, wir allein hätten das Recht, über alles zu bestimmen. Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt - das weiß niemand. Ich weiß nur eines: Nämlich dass wir uns wichtiger nehmen, als wir eigentlich sind. Und dass wir durch unseren Hochmut verlernt haben, demütig zu sein gegenüber dem, was uns umgibt - nämlich gegenüber der Natur und unseren Mitgeschöpfen. Denn wenn es einen Gott gibt, sind wir alle seine Geschöpfe - egal ob Tier oder Mensch, egal aus welchem Teil der Welt und egal wie wir aussehen.

vousvoyez

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