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Wobei das ja von den Jungs ja oft noch getoppt wird. Und heute sind Mädchen sowieso generell früher dran. Natürlich gab es schon zu jeder Zeit frühreife Dreizehnjährige, die eine längere Liste an Verflossenen hatten als manch andere in ihrem ganzen Leben. Aber in letzter Zeit kommt es mir so vor, als hätte es sich gehäuft. Damals, als ich sechzehn war, hatte ein ein Jahr jüngerer Freund von mir seinen ersten Sex mit einer Dreizehnjährigen, die aussah wie mindestens siebzehn und am Strand gern ihre Brüste entblößte. Ein gefundenes Fressen für alle anderen Mütter - ihre eigene war bei jenem Urlaub gar nicht dabei -, die ihr Befremden über das jugendliche Busenwunder nur allzu lautstark kundtaten. Der einzige Kommentar meiner eigenen Mutter, die älter war als die meisten anderen, war, dass sie doch einen schönen Busen hätte. Und das stimmte auch - körperlich war sie nahezu absurd ausgereift. Es gab auch eine Menge Zickenkrieg zwischen ihr, mir und meinen Freundinnen. Heute verstehe ich mich ausgezeichnet mit ihr - irgendwann wird man halt doch erwachsen.
Obgleich ich es ehrlich gesagt befremdlich finde, dass Mädchen sich in einem Alter, in dem manche meines Jahrgangs noch mit Puppen gespielt haben, schon wie Erwachsene zu verhalten versuchen. Kindheit gibt es nur einmal - wenn sie vorbei ist, ist sie vorbei und kommt nie wieder. Und die gleichen Leute, die ihre achtjährigen Töchter in Miniröcken und ausgeschnittenen Oberteilen herumlaufen lassen, kriegen fast einen Anfall, wenn es darum geht, eine Dreijährige mit unbedeckter Brust im Schwimmbad herumlaufen zu lassen - aus Angst vor Pädophilen. Der erste Trend kommt von den Hollywood-Stars, den zweiten gab es vor zwanzig Jahren auch nur in den USA, als ein zehnjähriger Junge wegen sexueller Belästigung vor Gericht stand, obwohl er seiner Schwester nur beim Pipimachen geholfen hat.
Ich weiß, dass ich als Kinderlose nicht das Recht habe, Müttern vorzuschreiben, wie sie ihre Kinder zu erziehen haben. Und ich weiß, dass man als Elternteil auch mit der Zeit gehen muss - aber man kann es auch übertreiben. Übertrieben ist für mich, wenn Sechsjährige in der Straßenbahn mit dem Smartphone spielen. Wenn Zehnjährige sich anziehen wie Pubertierende. Wenn Kinder ständig bespaßt werden müssen, weil sie sich nur ja nicht langweilen dürfen - und als Erwachsene können sie dann nicht mit Frustration umgehen. Wenn man seine Kinder möglichst in lückenlose Terminpläne zwängt - und dann die Beziehung darunter leidet. Wenn man Kinder nicht Kinder sein lässt, wie sie es eigentlich verdienen.
Erinnert euch doch an eure eigene Kindheit!
vousvoyez
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