Mittwoch, 11. August 2021

Die verordnete Ausgangssperre hat auch etwas Gutes: Endlich finden die vor vielen Jahren getrennten Sockenpaare wieder zueinander

© vousvoyez
Ja, ihr habt richtig gesehen: Wir kommen nun zu jenen Weisheiten, die entstanden, als das Coronavirus in unser aller Leben einschlug wie eine Bombe. Und obwohl es noch kaum anderthalb Jahre her ist, fühlt es sich für mich schon so irreal an, als hätte ich es gar nicht selbst erlebt, sondern vor längerer Zeit mal ein Buch gelesen oder einen Film gesehen. Und doch wirkt diese Pandemie bis heute nach, auch wenn die Impfung das Leben für manche von uns doch schon sehr erleichtert hat.

Wer meinen Blog schon länger kennt, weiß natürlich, dass ich die Lockdown-Zeit sehr viel auch zum Schreiben genutzt habe - und dass ich mich auch mit einigen Verschwörungserzählungen befasst habe. Heute möchte ich allerdings noch einmal auf einen Artikel aus Vor-Corona-Zeiten zurückgreifen, da es zu dessen Inhalt sehr viele Anknüpfungspunkte zu Verschwörungsmythen aus jüngster Zeit gibt: Ich möchte noch einmal über Satanismus sprechen bzw. über das, was in Fachkreisen gerne als Satanic Panic bezeichnet wird. Da habe ich nämlich inzwischen so einiges herausgefunden - und zwar tatsächlich so viel, dass ich zwei Teile daraus machen möchte, weil ein einziger beim besten Willen zu lang ist. Im ersten Teil möchte ich ein wenig auf die historischen Hintergründe sowie auf popkulturelle Referenzen eingehen, im zweiten spreche ich dann darüber, was daran wohl eher Verschwörungsmythos ist und vor allem warum.

Bevor ich aber anfange, möchte ich eines noch einmal klarstellen, weil dies ja häufig als Gegenargument herangezogen wird: Ich weiß, dass Kindesmissbrauch existiert, ich kenne selbst Personen, die davon betroffen waren, und es liegt keineswegs in meinem Ermessen, dies klein zu reden; ich weiß auch, dass es organisierte Kriminalität und auch organisierten Kindesmissbrauch gibt; ich will weder die Traumata von Missbrauchsopfern in Frage stellen, noch will ich in irgendeiner Form tatsächlich existierende Missbrauchsfälle in Abrede stellen; ebenso will ich diejenigen, die als Betroffene angeführt werden, keineswegs der Lüge bezichtigen, noch stelle ich in Abrede, dass sie tatsächlich traumatische Erfahrungen hinter sich haben. Dies möchte ich vor allem deswegen erwähnt haben, weil ich weiß, dass gerade das Kinderthema sehr starke Emotionen auslöst - Kinder sind Schutzbefohlene, was bedeutet, dass häufig nur der Verdacht einer potenziellen Gefahr für Kinder dem rationalen Denken abträglich sein kann. Und dass man, wenn man an einer Geschichte zweifelt, bisweilen in den Verdacht gerät, alles anzuzweifeln, was nur irgendwie mit dem Thema zu tun hat - oder gar Teil der Verschwörung zu sein. Ich möchte allerdings noch einmal klarmachen, dass dies absolut nicht hilfreich ist - erfundene Missbrauchsfälle unreflektiert zu glauben und Zweifler zu diskreditieren, hilft tatsächlichen Opfern nicht. Im Gegenteil, es macht sie unglaubwürdig - und überdies läuft man dabei Gefahr, Personen zu Unrecht zu beschuldigen, ganz abgesehen davon, dass man Menschen die therapeutische Hilfe verweigert, die sie eigentlich brauchen. Aber dazu kommen wir noch.

Vor etwas mehr als anderthalb Jahren habe ich über ein Buch geschrieben, das ich vor längerer Zeit einmal gelesen habe und an das ich mich wieder erinnerte, als ich ein Video des YouTube-Kanals SkepticPunk gesehen habe. Ich weiß inzwischen auch, welches Buch es war - gleichzeitig habe ich es aber mit einem weiteren Buch verwechselt, das in denselben Kanon gehört. Das Buch, das ich damals beschrieben habe und das von einer Frau handelt, die seit frühester Kindheit Opfer ritueller Gewalt gewesen sein soll, heißt Vater unser in der Hölle und wurde 2008 veröffentlicht - die Autorin heißt Ulla Fröhling. Was natürlich heißt, dass ich schon älter als fünfzehn oder sechzehn war, als ich es in die Finger bekam - ja, auch als junge Erwachsene war ich nicht immer so abgeklärt und skeptisch, wie ich gerne gewesen wäre. Das Buch, das ich als Jugendliche gelesen und irgendwann einmal ausgemustert habe, heißt Vier Jahre Hölle und zurück; als Autor ist ein gewisser "Lukas" angegeben. Es ist der angeblich authentische Bericht eines Teenagers, der vier Jahre lang in einer mächtigen Satanssekte gewesen sein will. Nun muss man wissen, dass Satanismus in meiner Jugend zu den großen Gefahren gezählt wurde, denen Heranwachsende neben Drogen, AIDS und Rechtsradikalismus ausgesetzt waren. In Deutschland war das Thema anscheinend noch präsenter als hier in Österreich - jedenfalls habe ich erfahren, dass Vier Jahre Hölle und zurück dort häufig im Religionsunterricht besprochen wurde (und teilweise noch wird), als warnendes Beispiel vor verkehrten Kreuzen, Pentagrammen, schwarz gekleideten Leuten und Heavy Metal. In einem weiteren Artikel habe ich ja bereits von jener Dokumentation berichtet, die in unserer Schule sehr beliebt war und in der behauptet wurde, dass Jugendliche, die Metal hören und bestimmte Platten rückwärts spielen, Satanisten werden. Seit mehreren Jahrzehnten wird Satanismus von vielen Leuten als weltumspannender Geheimbund beschrieben, der böse Rituale feiert, in denen unfassbare Grausamkeiten stattfinden - ein Geheimbund, in den unzählige Leute involviert sein sollen, in oberer Instanz sogar Ärzte, Industrielle, Staatsanwälte, Polizeibeamte in hohen Positionen und so weiter. So viele, dass es bis heute unmöglich sei, stichhaltige Beweise für die Existenz dieser Geheimbünde ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen. Und so bleibt als einziger Beweis das Wort der vermeintlichen Opfer. Na, klingelt's schon bei euch? Nun gut, aber was hat es damit eigentlich auf sich?

Erst mal ist es wichtig, festzuhalten, dass "Satanismus" kein homogenes Konstrukt ist wie etwa Scientology, die Zeugen Jehovas oder die Church of the Lamb of God, um nur ein paar zu nennen. Soll heißen, "den Satanismus" als strukturierte, sektenhafte Organisation gibt es nicht - es gibt vereinzelte, kleinere Gruppierungen, die mal mehr, mal weniger gefährlich sind und die miteinander oft nichts oder nur wenig zu tun haben. Nun wissen wir ja, dass die Figur des Satan keine Erfindung des Christentums ist: Die Dualität von Gut und Böse findet sich auch schon in älteren Religionen - und somit auch die Figur des Teufels als Antagonist. In der englischsprachigen Literatur des 17. Jahrhunderts wiederum, allen voran in John Miltons Dichtung Paradise Lost, tritt Satan als rebellische Figur auf, die dem Menschen das Göttliche in sich selbst bewusst machen soll. Auch in Charles Baudelaires Gedichtband Les Fleurs du Mal, in Marquis de Sades Hauptwerk Les 120 Journées de Sodome ou l'École du Libertinage sowie in Lord Byrons Drama Cain finden sich diese Ideen unter anderem wieder. Im 19. Jahrhundert finden sich hier etwa E. T. A. Hoffmanns phantastischer Roman Die Elixiere des Teufels und Giosuè Carduccis Inno a Satana, während in Hermann Hesses Roman Demian von 1919 von einer Fusion von Gott und Teufel die Rede ist.

Die ersten Ansätze einer satanistischen Vereinigung kann man in den Hellfire Clubs im England des 18. Jahrhunderts verorten, und auch einige okkulte Bewegungen des 19. Jahrhunderts hatten satanistische Tendenzen. Als Begründer des modernen Satanismus gilt der britische Schriftsteller und Okkultist Aleister Crowley, dem es allerdings nicht um die Anbetung eines Satan als Gegenspieler Gottes ging, sondern um die Abkehr von gesellschaftlichen Konventionen und christlichen Werten sowie die Vergöttlichung des Menschen, einschließlich seiner negativen Seiten. Er propagierte die absolute Selbstverwirklichung und die Herrschaft des Starken über den Schwachen, wobei mit Hilfe von okkulten Ritualen die totale Autonomie des Menschen erreicht werden soll. Zu einem eigenständigen antichristlichen Religionssystem wurde Satanismus erst in den 1960er Jahren erhoben, als Anton Szandor LaVey die Church of Satan gründete - nach eigenen Angaben in der Walpurgisnacht des Jahres 1966. Diese Form des Satanismus wird jedoch weniger als tatsächliche Religion denn als Philosophie verstanden - Satan steht hier für die dunklen Aspekte des menschlichen Daseins, allen voran den Sexual- und Selbsterhaltungstrieb. LaVey verfasste mehrere Texte, unter anderem die Satanische Bibel, und führte im Keller seines Stadthauses in San Francisco, gekleidet in ein Faschingskostüm, das mich entfernt an den Kinderfilm So ein Satansbraten erinnert, Schwarze Messen durch, bei denen allerdings keine Babys geopfert oder Menschenfleisch gegessen wurde. Sein Zugang zu dem ganzen Satans-Ding war eher ein rebellisch-parodistischer - es ging ihm um Protest gegen die Verlogenheit von Kirche und Gesellschaft sowie um die Befreiung von gesellschaftlichen Zwängen, wie es damals halt so üblich war. Die Anhänger der Church of Satan distanzieren sich übrigens auch heute noch von jeglichen Straftaten - der moderne Satanismus versteht sich eher als atheistische Philosophie, seine Anhänger sind ganz offensichtlich weitaus langweiliger, als die öffentliche Meinung es oft wahrhaben will. Mir ist offen gestanden auch nicht so klar, warum man sich auf einen Satan berufen muss, wenn man sich doch von jeder Gottesvorstellung lossagen will, aber jeder wie er glaubt. Bis heute wird übrigens gerne auf die gruselig aussehenden PR-Fotografien von LaVey zurückgegriffen, wenn irgendwo von Satanismus die Rede ist - oder was man sich halt darunter vorstellt. Auch der in den 1970er Jahren gegründete Order of Nine Angels bezeichnete sich zwar als satanistisch, meinte damit aber ebenfalls keine Verehrung Satans im eigentlichen Sinn - im Gegensatz zu LaVeys Hedonismus liegt ihr Schwerpunkt auf der Entwicklung des Individuums durch gefährliche Situationen, ihr Fokus liegt auf Selbstbeherrschung, Selbstüberwindung und kosmische Weisheit, seine Auslegung ist sozialdarwinistisch. Außerdem bekennen sich seine Anhänger zum Nationalsozialismus, zu ihrer Symbolik gehören die Hakenkreuzflagge, die Anbetung Hitlers und die Leugnung des Holocaust. Aber bei aller Abscheu, die man dieser Gruppierung entgegenbringen kann, beinhalten auch deren Rituale keine Menschenopfer und ähnliche Scherze.

Ganz allgemein war das Satans-Thema in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch immer wieder Teil der Popkultur. Bekannt ist etwa der Rolling-Stones-Song Sympathy for the Devil, der von dem 1966 veröffentlichten Roman Der Meister und Margarita des russischen Schriftstellers Michail Bulgakow inspiriert ist, welcher sich satirisch gegen die bürokratisch-atheistische Ideologie des sowjetischen Regimes richtete und der den Teufel als Erlöserfigur darstellt. Häufig in diesem Zusammenhang erwähnt wird auch Rosemary's Baby, Roman Polanskis meisterhafte Verfilmung von Ira Levins gleichnamigem Roman aus dem Jahre 1968. Dieser Film handelt von einem jungen Ehepaar mit Kinderwunsch, das in ein Haus in New York zieht, welches bereits seit Generationen einen satanistischen Kult beherbergt, dem auch ihre Nachbarn angehören. Die junge Ehefrau Rosemary ahnt nichts davon, als sie und ihr Mann Guy sich mit den beiden anfreunden - Guy schließt sich dem Kult an und erklärt sich bereit, Rosemary vom Teufel schwängern zu lassen, wenn dafür seine Karriere als Schauspieler endlich in Schwung kommt. Natürlich ist die Satansgeschichte hier nur symbolisch - der Film thematisiert eigentlich den Generationenkonflikt der damaligen Zeit und die Rolle der Frau in dieser Gesellschaft -, aber auch hier ist teilweise schon jene Symbolik vertreten, die heute ins kollektive Gedächtnis eingegangen ist. Sehr großen Einfluss auf unsere Vorstellungen von Satanskulten hatte auch Richard Donners Film Das Omen von 1976, in dem ein totes Baby gegen den Sohn des Satans ausgetauscht wird, der gezeugt wurde, um die Weltherrschaft an sich zu reißen. Doch auch William Peter Blattys Psychoschocker Der Exorzist von 1973, Brian de Palmas Stephen-King-Verfilmung Carrie von 1976, Neil Jordans Romanverfilmung Interview mit einem Vampir von 1994, Stanley Kubricks letzter Film Eyes Wide Shut von 1999 sowie Die neun Pforten von 1999, ebenfalls von Polanski, werden häufig mit unserer Vorstellung von Satanismus in Verbindung gebracht, auch wenn sie nicht direkt von einem Satanskult handeln.

Das, was als "Satanic Panic" bekannt war, begann um 1980 in den USA und schwappte in den 1990er Jahren in den deutschsprachigen Raum über. Die Rede ist von einem weltumspannenden Satanskult, dessen Mitglieder rituellen Missbrauch an Kindern betreiben würden. Diese Massenhysterie wurde von einer breiten Koalition aus christlichen Fundamentalisten, Feministinnen, Ärzten, Polizisten und Sozialarbeitern getragen und wirkt bis in die heutige Zeit nach, auch wenn sie zumindest in den USA dazwischen an Bedeutung verlor. In meiner Jugend war sie jedoch, wie schon gesagt, im deutschsprachigen Raum äußerst präsent - so sehr, dass sogar eine Bravo-Foto-Love-Story sich mit dieser Thematik befasste. Als Gefahrenquellen galten vor allem Rollenspiele, Heavy Metal und Rückwärtsbotschaften auf Schallplatten, auch wenn diese allmählich von der CD ersetzt wurden. Rückwärtsbotschaften wurden schon in den 1970er Jahren gerne mit dem Satanismus verknüpft - etwa durch Jimmy Page, dem Begründer der Rockband Led Zeppelin, der so fasziniert von Aleister Crowley war, dass er sogar dessen Haus in Schottland bewohnte; Crowley propagierte unter anderem die Notwendigkeit des Rückwärtssprechens, welches in der allgemeinen Vorstellung bis heute als Teil des Satanskultes gesehen wird, und Page setzte ihm in dem Song Stairway To Heaven ein Denkmal, indem er in den Song die Rückwärtsbotschaft "So here's my sweet Satan" integrierte. Auch die Thrash-Metal-Band Slayer wurde von der Allgemeinheit gerne mal mit Satanismus in Verbindung gebracht - um nur zwei Beispiele zu nennen. Die Rockband Tool nahm die Angst vor satanischen Rückwärtsbotschaften übrigens aufs Korn, indem ihr Song Intension rückwärts gespielt mit tugendhaften Sätzen wie "Hör auf deine Mutter, dein Vater hat recht, arbeite hart, bleib in der Schule" aufwarten konnte. Ich muss allerdings zugeben, dass die meisten dieser "satanischen" Botschaften sich für mich nur mit sehr viel Phantasie erschließen. Ein etwas aktuelleres Beispiel für die Beschäftigung mit der Satanssymbolik ist wohl All the good Girls go to Hell von Billie Eilish aus dem Jahr 2019, ein Song, der einen Dialog zwischen Gott und Teufel thematisiert, die sich über die Sinnhaftigkeit des Erhalts der menschlichen Rasse unterhalten, der schließlich gerade im Begriff ist, seine eigene Lebensgrundlage zu zerstören.

Wie ihr also seht, ist Satanismus weniger ein einzelner Kult als ein Sammelbegriff für verschiedene lose Gruppierungen, die sich mit satanischen Inhalten beschäftigen. Die Gründe, warum ein Mensch Interesse an Satanismus entwickelt, sind ebenso vielfältig - ich habe selbst schon Leute kennen gelernt, die sich gern schwarz kleideten und eine Vorliebe für umgedrehte Kreuze und Totenköpfe entwickelten, die aber eigentlich sehr verträgliche, empathische Menschen waren und niemandem je etwas zuleide getan haben. Gerade auf Jugendliche kann Satanismus anziehend wirken, da es ihnen eine Möglichkeit eröffnet, mit der Angst der Erwachsenen zu spielen - sie lesen LaVeys Satanische Bibel und Crowleys Liber Al vel legis, diskutieren virtuell oder analog mit Gleichgesinnten über deren Inhalte und treffen sich auf Friedhöfen, um "Schwarze Messen" zu improvisieren. Natürlich gibt es da mitunter auch destruktive Tendenzen wie Vandalismus, das Töten von Kleintieren oder selbstverletzendes Verhalten, aber in der Regel bleibt es bei dem Kokettieren mit dunkler Ästhetik, wie es etwa in der Gothic-Kultur praktiziert wird - diese wurde zwar auch häufig mit Satanismus in Zusammenhang gebracht, ihr Erscheinungsbild ist jedoch eher ein Ausdruck von Melancholie und Introvertiertheit. Einzelne Fälle jugendsatanistischen Vandalismus werden jedoch gerne von den Medien hochgepusht, weshalb man satanistische Tendenzen von Jugendlichen meist mit Friedhofsschändungen in Verbindung bringt, auch wenn er häufig eher als Ausdruck von Protest und Selbstfindung verstanden werden kann. Der bekannteste Extremfall ist wohl der Mord an einem fünfzehnjährigen Schüler durch den zwei Jahre älteren Hendrik Möbus, Gründer der Black-Metal-Band Absurd, die satanistische und rechtsextreme Tendenzen aufwies. Es gibt aber auch Erwachsene, die Satanskulten anhängen, die sich hauptsächlich auf die Pervertierung des christlichen Ritus konzentrieren. Am bekanntesten ist wohl die Thelema Society aus Niedersachsen, deren Begründer Michael D. Eschner sich für die Reinkarnation von Aleister Crowley hält, nicht nur wegen der Rituale, die auch Ekeltrainings wie den Verzehr von Exkrementen beinhalten, sondern auch, weil Eschner mehrmals wegen sexueller Nötigung verurteilt wurde. Ein weiterer bekannter Kriminalfall in Verbindung mit Satanismus ist der Mord des Ehepaares Daniel und Manuela Ruda an einem Kollegen mit 66 Messerstichen im nordrhein-westfälischen Witten im Jahr 2001, der die Schwarze Szene eine Zeitlang in Verruf brachte.

Wie ihr also seht, gibt es durchaus Fälle, in denen eine zu starke Hinwendung zu Satan durchaus zu Gewalt oder gar Mord führen kann. Doch all das sind keine Beweise, die eine Massenhysterie wie die "Satanic Panic" rechtfertigen - zumal die Beschuldigten häufig nicht einmal was mit Satanismus am Hut hatten. Deswegen will ich mich in meinem nächsten Artikel etwas konkreter dem Verschwörungsmythos selbst widmen. Ich werde mich bemühen, ihn so schnell wie möglich und trotzdem in aller Sorgfalt fertigzustellen, bis dahin wünsche ich euch eine schöne Zeit und passt auf, dass euch kein Typ im Faschingskostüm über den Weg läuft. Bon voyage!

vousvoyez


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